Interclassics Maastricht (13.01.2024)
(18.02.2024)
Als erste Oldtimerveranstaltung des Jahres hat die Interclassics-Messe immer einen besonderen Stellenwert, eine sehr schöne Gelegenheit, sich nach weihnachtlichen Printen und neujährlichem Sektanstoßen wieder einmal unserem geliebten benzingetränkten Hobby zu widmen.
Bugatti Typ 13 Brescia - Interclassics Maastricht (13.01.2024)
Auch in diesem Jahr war diese Messe wieder ein Fest für die Liebhaber mit vielen herausragenden und schönen Exponaten. Ein besonderer Glanzpunkt war die Themenausstellung mit Ford-Motorsportfahrzeugen - „Racing with Ford“ ist daher auch in dieser Reflektion besonders zu würdigen.
Innerhalb unseres Clubs hatten wir uns entschlossen, verteilt mit PKWs nach Maastricht zu fahren, weil dies die wirtschaftlichste Art der Anfahrt war. Das Wetter war gut, und so stand nichts weiter im Wege. Unsere Ankunft relativ früh am Morgen war von Vorteil, da sich ab Mittag die Gänge zunehmend stärker mit Publikum füllten, das wie immer eine vielfältige Mischung von Besuchern vor allem aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Luxembourg war. Einzig die hohen Parkgebühren im Messeumfeld waren ein fühlbarer Minuspunkt.
In der Ausstellung erwarteten uns viele sehr interessante Exponate, von denen hier nur einige besondere Erwähnung finden können. Ein hervorragender rot lackierter Lotus Eleven fing gleich hinter der Eingangstür unseren Blick. Dieser Rennsportwagen der Fünfziger ist bis heute aufgrund seines äußerst konsequenten Leichtbaus einzigartig, und entsprechend war er mit relativ kleinen 1100 oder 1500cc-Motoren von Coventry Climax wettbewerbsfähig gegen viel größere Konkurrenten auf allen bekannten Rennstrecken der Welt. Nicht weit entfernt und in eine ähnliche Kategorie fallend stand ein leuchtend gelb lackierter Unipower GT, ein Mittelmotor-Sport- und Rennwagen auf BMC-Mini-Basis. Das schöne Stück war nicht preiswert, aber der sehr hohe Standard, in dem dieser Wagen präsentiert wurde, relativierte sehr schnell anfängliche Zweifel. Ein auf dem Kontinent sehr seltener Wagen; wir hoffen, ihn einmal in Fahrt erleben zu dürfen. Auf dem traditionellen Bugatti-Stand waren unter anderem ein sehr schöner schwarzer Typ 57 Ventoux und ein dunkelroter Typ 13 Brescia ausgestellt. Gegenüber bot ein Händler einen perfekten Fiat 1900B Gran Luce Coupé an sowie eine sehr authentische Lancia Aurelia-Limousine. Ein dunkelblaues Packard Light Eight Coupé von 1932, ein relativ kompakter, aber sehr klassischer und schön präsentierter Amerikaner, fiel uns ebenfalls ins Auge. An anderer Stelle stand ein weiterer beeindruckender Bugatti Typ 57, jetzt ein Atalante Coupé, und gleich zwei Alfa Romeo 6C 2500 – ein grünes Freccio d’Oro Coupé und ein dunkelgraues Sport Cabriolet. Ein Fiat Topolino 500C in Jolly-Version war ein unerwarteter Anblick. Der Singer Nine Coupé Deluxe von 1934 war ein exotisch anmutender sportlicher Wagen auf bodenständiger Basis. Im Bereich der Clubstände wurde ein perfekter Simca 1000 von 1965 gezeigt, der zu Recht ein Prämierung als „Best Club Car“ erhalten hatte. All dies ist aber nur ein kleiner Ausschnitt aus der vielfältigen Ausstellung.
Ein zugegeben perfekter weißer Porsche 356 Speedster fiel mit einem sehr hoch anmutenden Preisschild ins Auge. Es gab auch bodenständigere Angebote, aber trotz einer leicht gedämpften Preisentwicklung des Marktes generell wäre es nicht einfach gewesen, ein preislich günstiges Angebot zu finden. Allerdings relativiert der hohe ausgestellte Qualitätsstandard diese Einschätzung. Auffallend war der Zuspruch, den Youngtimer der siebziger bis neunziger Jahre fanden, deutlich abzulesen an der Zahl der ausgestellten Wagen aus dieser Ära. Für manch einen Liebhaber wirklich alter Autos ist dies zunächst nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, konnte man doch viele dieser Wagen vor noch nicht langer Zeit noch häufig im Straßenbild beobachten, aber es ist ein klares und gutes Zeichen für einen Generationenwandel und interessierten Nachwuchs für unser geliebtes Hobby.
Die Ford Motorsport-Themenausstellung war erwartungsgemäß ein besonderes Highlight und beinhaltete tatsächlich einen breiten Blick in die gesamte Motorsporthistorie von Ford, vom frühen Model T Speedster bis zum Benetton-Ford B188 der späten Achtziger. Andere Exponate waren unter anderem der Shelby Mustang G.T. 350, der Ford GT40 von 1965, mehrere bemerkenswerte und schön präsentierte Wettbewerbs-Escorts der verschiedenen Serien, die bekannten Capris und Sierras, die seinerzeit große Ergebnisse eingefahren haben sowie der erfolgreiche RS 200 aus dem Rallyesport. Hier wurden in sehr schöner Weise herausragende Exponate für diese Sonderausstellung zusammengestellt - wie auch in den vergangenen Jahren war alleine diese Themenausstellung den Messebesuch wert.
Auch in 2024 war der Besuch der Interclassics wieder ein sehr beeindruckender Tag und ein gelungener Saisonauftakt – die vielfältigen Eindrücke machen uns das Warten auf das Ende des Winters deutlich leichter.
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